Sammy

Hauskatze

„Sammy of Dimitra Beach“

*12.04.2010

(grob geschätzt…)

red tabby mc.

männlich / kastriert

Sammy_101112_47

Weitere Fotos

 

DER GRIECHISCHE SONNENSCHEIN (aka Mini-Mops *seufz*)

Was mich sofort beeindruckt hat, sind die „sonnige“ Ruhe, die Sammy ausstrahlt, und das unglaubliche Vertrauen, welches er mir entgegen bringt. Wie kann ein „wilder“ Kater, der sicherlich in den ersten Monaten seines Lebens bereits schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat, so sehr in mich vertrauen? Wie kann so ein Kater fast den ganzen Tag zufrieden schnurren? Wenn ihn mal etwas beunruhigt (das Flugzeug fand er zum Beispiel merkwürdig, Stresssituationen, beim Tierarzt), dann schaut er mich an, und sofern ich keine beunruhigende Reaktion zeige, ist das auch für ihn in Ordnung. Anderen Menschen gegenüber ist er etwas misstrauischer, aber generell ist er sehr zugänglich und hat sich schon einen kleinen Fanclub erarbeitet – sowohl bei Freunden und Kollegen, als auch bei Ausstellungen.

Als er in meine Katzengruppe kam, konnte ich die schnellste und harmonischste Zusammenführung sehen, die ich mir vorstellen kann. Sammy ist ein sehr sozialer Kater und er hat sicher früh lernen müssen, sich Stärkeren unterzuordnen und auch möglichst wenig „Angriffsfläche“ zu bieten. Entsprechend trat er auch hier auf – freundlich, zurückhaltend, beschwichtigend und nicht im Geringsten dominant. So hatte er Lucky in Rekordzeit für sich eingenommen, was ja erstmal (auch für meine anderen Katzen) das Wichtigste ist. Das lief etwa so ab: ich habe Sammy ins Wohnzimmer gesetzt, Lucky hat geschaut, kam dann an, schnupperte kurz und legte sich neben Sammy. Ich war überrascht!

Midhir hat sich direkt sehr für Sammy interessiert, was mich ebenfalls überrascht hat. Ich hatte seine offensichtliche Aufregung erst für Angst, Unsicherheit oder gar Ablehnung gehalten, aber da sollte ich mich getäuscht haben. Fast unmittelbar, nachdem Lucky mit dem Neuen fertig war, hat Midhir begonnen, mit Sammy zu spielen. Während ich noch die Luft angehalten hatte, tobten die beiden Jungs schon durch die Wohnung… Bis heute verbindet Sammy und Midhir eine besondere Verbindung, was mich sehr glücklich macht.

Sammy ist ausgeglichen, immer freundlich und versucht jeden Streit mit Katzen (und auch Menschen) zu verhindern. Insofern hat er in der Gruppe keine „Feinde“ und alle scheinen ihn zu mögen.

Falls die Beschreibung bisher sehr langweilig klingt, dann ist dieser Eindruck falsch. Er macht natürlich ebenfalls Unsinn, spielt unheimlich gern und kann eine echte Plage sein (vor allem am Fressnapf), aber keine Katze scheint ihm das übel zu nehmen.

Und wo ich gerade „Fressnapf“ schreibe, komme ich direkt zu seinem Hauptproblem… Die ersten Monate seines Lebens, in denen regelmäßiges Futter ja keine Selbstverständlichkeit war, kompensiert er nun stark über. Zu den Fütterungszeiten quiekt er ganz aufgeregt, stürzt sich dann wie ein Irrer auf das Futter und bis vor Kurzem hat er alles vernichtet, was nicht schnell genug von den anderen Plüschies vertilgt werden konnte. Entsprechend hat er sich rasend schnell zu einem extrem wohlgenährten Griechen entwickelt . Inzwischen hat sich das zwar normalisiert, jedoch wage ich zu bezweifeln, dass er jemals wieder ein schlanker Kater werden wird…

Ansonsten ist er übrigens ein richtiger Genießer – man könnte ihn auch faul nennen, aber das klingt viel zu negativ. Er schläft furchtbar gern, und zwar bevorzugt auf gaaaaanz weichen Untergründen (meistens finde ich ihn im Bett), er vermeidet jede Hektik (außer beim Fressen) und auch sonst lebt er die „südländische Gelassenheit“.

Meine Befürchtung, dass ihn seine ersten 6-7 Monate als Straßenkatze zum Freigänger machen würden, haben sich bisher zum Glück nicht bestätigt. Er liegt zwar sehr gern auf dem Balkon, genießt die Ausflüge zu meiner Mutter (dort ruht er dann bevorzugt auf dem Sofa) und geht auch gern mit mir in den Garten, allerdings scheint er sein Freigängerdasein gern zugunsten eines Bettes aufzugeben.

Ich habe nicht eine Sekunde bereut, dass ich Sammy mit nach Deutschland genommen und behalten habe. Er ist ein unglaublicher Schatz und eine große Bereicherung für meine Plüschies und mich.

Juni 2011

Mein Mops-Grieche hat inzwischen gelernt, dass Katzenfutter hier keine Mangelware ist! Er kann durchaus mal etwas liegen lassen, und wenn ihm eine Mahlzeit nicht sooo zusagt, dann kommt er hinter mir her und schaut, ob ich nicht noch etwas besseres im Angebot habe.  Er ist wirklich ein ganz tolles, liebes Goldstück und ich kann mir ein Leben ohne ihn schon nicht mehr vorstellen…

Wie alles begann:
Meine Freundin Andrea und ich wollten uns eine faule Woche in der Sonne gönnen. Es verschlug uns nach Kos. Direkt am Anreisetag (Sonntag) fiel mir ein wunderschöner roter, etwa 6-7 Monate alter Kater auf – dem ging ich natürlich geflissentlich aus dem Weg, denn wenn ich eines nicht gebrauchen kann, dann noch eine Katze mehr… Am Mittwoch kam eben jener Kater ungefragt zu mir, legte sich auf meine Füsse und schnurrte zufrieden. Was für ein hinterhältiger Kerl! Um Andrea zu beweisen, dass der Kleine bestimmt nicht so lieb ist wie er tut, nahm ich ihn auf den Arm (böser Fehler!). Und was macht das durchtriebene Stück? Statt zu fauchen, sich zu wehren und wegzulaufen drückt er sich wohlig an mich und schnurrt noch ein bissl lauter… Natürlich drehte sich den ganzen Tag jeder meiner Gedanken um den kleinen Schatz. Wem könnte ich eine Katze aufschwatzen? Wie könnte ich ihn mitnehmen? Am nächsten Morgen hatten wir uns für jedes eventuelle Problem (mit / ohne Freilauf, Einzelhaltung wg ansteckender Krankheit) einen potentiellen neuen Dosenöffner für den Kleinen überlegt, denn es stand fest, dass ich ihn nicht seinem Schicksal auf Kos überlassen können würde.
Zufällig hatten wir an dem Tag einen Termin mit Jaana und Vangelis Trakossa (Tierschützer auf Kos), um mit ihnen ein paar unserer Hotelkatzen einzufangen und diese kastrieren zu lassen. Also besprachen wir gleich die Ausreisedetails für den kleinen Griechen. Am Abend fanden wir bei unserer Katzenfütterungsrunde ein halb verhungertes Kitten (diese Geschichte gibt es an einer anderen Stelle…) und beschlossen: wenn ich nun schon das Kitten mit in mein Zimmer nehmen muss, dann soll der Kleine auch gleich mit (damit ihm bis zur Abreise nichts passieren kann und und um zu testen, ob er mit „Innenhaltung“ einverstanden ist). Natürlich kam er auch beim ersten Rufen gleich angelaufen und sprang mir auf den Schoss… Nun also die beiden in mein Zimmer geschmuggelt, grundversorgt und auf die Abreise warten. Sammy (plötzlich hatte er dann auch einen Namen…) hat direkt das Bett eingenommen, zeigte nicht das geringste Interesse am Verlassen des Zimmers und demonstrierte immer wieder, was für ein toller Schatz er ist.
In Deutschland wurde er erst einmal bei meiner Mutter einquartiert, um die Ergebnisse seiner diversen Untersuchungen abzuwarten. Meine Mutter ist natürlich auch sofort seinem Charme erlegen, und sie betont immer wieder, dass Sammy das erste und einzige Tier ist, das jemals in ihr Bett durfte . Unnötig zu erwähnen, dass ich zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr soooo begeistert darüber nachgedacht habe, ihn irgendwo anders einzuquartieren, oder?!? Und ebenso unnötig zu erwähnen, dass ich die diversen Adoptionsanträge in der Tierklinik Klöne in Bad Münder mit dem Kommentar „der hat schon einen neue Familie“ abgelehnt habe…
Also kam der Abend, an dem ich mal schauen wollte, was meine Katzen wohl von einem neuen Mitbewohner halten würden. Was soll ich sagen? Innerhalb der ersten Stunde hatte Lucky ihn für gut befunden, Midhir seine Muttergefühle entdeckt und der Rest sich neugierig genähert – wie hätte ich da noch widerstehen sollen???
Liebe Andrea, vielen Dank, dass Du das Abenteuer Kos mit mir überstanden und Dich von Anfang an mit mehr Herz als Verstand für Sammy interessiert hast – naja, und natürlich für die Lieferung von Verpflegung für Sammy und mich in den Flugzeugwaschraum… Miss Wende, Miss Günther and cat – please go to gate 3 immediately.