Joyce

Heilige Birma/Britisch Kurzhaar Mix

„Bea vom Adlerdenkmal“

*15.05.2001

black torbie cl./white

weiblich / kastriert

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DIE ZICKE (aka Nappi, Kröte, Quietsche)

Wenn es Menschen betrifft, ist Joyce eine sehr liebe und knuffige Maus. Sie mag eigentlich jeden und kommt schnell angelaufen, um sich mit voller Wucht gegen den jeweiligen Menschen ihrer Wahl zu drücken. Wenn man sie nicht beachtet, signalisiert sie mit einem zarten „Mau“, dass sie nun für Streicheleinheiten bereit wäre. Sollte man sie jedoch missachten, steigt die Lautstärke ihrer Bekundungen rasant an – so lange, bis man ihren Wünschen entspricht!

Generell ist Joyce eine kleine Labertasche. Oft kommt sie ins Wohnzimmer gerast, schaut uns an und fängt an zu erzählen. Bisher hat sich uns noch nie erschlossen, was sie wohl aufregendes erlebt haben könnte, dass es einen solchen „Wortschwall“ rechtfertigt… Sie antwortet artig auf unsere Rückfragen und hat IMMER das letzte Wort. Wenn die Berichterstattung abgeschlossen ist marschiert sie wieder los – immer auf der Suche nach neuen Abenteuern!

Joyce ist sehr reinlich. Sie putzt gern alles und jeden und ist fest davon überzeugt, dass Menschen an sich einfach immer dreckig sind. Einzig meine Freundin Julie (sie ist Ärztin und kam sozusagen frisch desinfiziert von ihrer Arbeit im Krankenhaus) besteht manchmal den Reinlichkeitstest. Liebend gern beschäftigt sie sich auch mit Haaren: bevorzugt werden Menschen mit gaaaanz langen Haaren – da kann man viel putzen und nebenbei noch daran ziehen… Früher ist Joyce immer schnell zum Katzenklo geeilt, wenn eine Mitkatze ihre Geschäfte erledigt hatte, denn niemand konnte ihre hohen Ansprüche ans Verscharren erfüllen – per heute haben wir zu viele Katzen und ihr ist das alles zu anstrengend geworden…

Woher der Spitzname „Nappi“ kommt? Leider von Napoleon. Sie beweist wie auch er großes Talent bei ihren Feldzügen, aber vor allem lehnen wir den Spitznamen an den Größenwahn eines kleinen Lebenwesens an, größere terrorisieren zu können… Joyce ist mit Abstand die kleinste Katze hier und wiegt zarte 3,2 kg – und sie ist fest davon überzeugt, dass die Coonies für sie keine Gefahr darstellen und vor ihr kriechen sollten. Ja, sie ist wendiger, aber sonst sind die Coonies ihr natürlich theoretisch überlegen. Zur allgemeinen Überraschung mussten wir aber feststellen, dass Goliath rennt, wenn David die Bildfläche betritt… Joyce kann wirklich ein hinterhältiges Biest sein, und wir hatten lange Zeit große Sorgen um unsere Gruppe, denn sie hat den Coonies zeitweise wirklich das Fürchten gelehrt und die haben sich – zu unserer größten Verzweifelung – einfach nicht gewehrt. Allein die Tatsache, dass die Coonies rein körperlich in der Lage sind, sich gegen sie zu wehren, hat uns von drastischeren Schritten abgehalten. Seit Gizmo und Midhir eingezogen sind, hat sich das Blatt allerdings gewendet. Die beiden haben bewiesen, dass sich nicht alle größeren Katzen von dem kleinen Tyrannen einschüchtern lassen und dass auch Joyce quietschend flüchten kann. Seither ist wieder Ruhe in der Gruppe, alle kommen gut miteinander aus und die Coonies haben keine Angst mehr…

Wir sind sehr glücklich, dass sich alles zum Guten gewendet hat, denn wenn Joyce nicht gerade mal hochgradig größenwahnsinnig ist, dann ist sie ein echter Schatz! 

Juni 2011

Unsere größenwahnsinnige Mini-Katze musste in letzter Zeit einiges einstecken: neben Gizmo und Midhir hat nun auch Sammy beschlossen, sich nicht von ihr rumkommandieren und „misshandeln“ zu lassen. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie sehr Joyce dieses Fehlverhalten empört! Allerdings wirkt sie auch viel ausgeglichener als zu der Zeit, als sie auf (vermeintlich) Schwächeren rumgehackt hat. Vielleicht ist es gar nicht so falsch für sie, wenn sie Grenzen gezeigt bekommt… Und ich habe die größte (gehässige) Freude, wenn Joyce von Gizmo gejagt wird – für Gizmo ist es immernoch ein Riesenspaß, wenn Joyce empört quiekt, und Joyce kann ein bissl Bewegung ja auch nicht schaden . Ja, mein kleines Plappermäulchen hat Spaß hier, auch wenn es nicht so klingt .

 

Wie alles begann:
Im August 2001 schlenderten mein damaliger Freund Hauy und ich über eine Katzenausstellung. Zu der Zeit war ich sehr begeistert von Point-Katzen, während Hauys Herz noch an den Briten hing. Wir trafen auf ein Ehepaar, die gerade einen BKH/Heilige Birma-Mix Wurf hatten (ihr Birma-Zuchtkater hat sich leider ausschließlich für rassefremde Damen interessiert…). Was für ein Zufall! Wir hatten damals drei Katzen und dachten uns „eine mehr wird schon satt werden“. Also fuhren wir zu Familie Wolters, um uns den bunten Wurf mal anzuschauen und eventuell einen kleinen Mischling im Birma-Look zu adoptieren… Sobald wir das Wohnzimmer betraten, stürzte sich was kleines Rotes auf Hauy und verließ ihn von da an nicht mehr. Nanu, das war ja nun wirklich nicht der Plan!!! Mich strafte sie übrigens nur mit Nichtachtung (was auch nicht der Plan war). Als wir uns am Ende einig waren, dass ein kleiner point-Kater mit uns kommen sollte, begehrte Hauy auf – es sei ja nun wirklich nicht fair, dass nur ich immer Katzen aussuche… Was soll ich sagen: ich hätte es eh nie übers Herz gebracht, ihn und die Kleine voneinander zu trennen und so zogen halt zwei Babies bei uns ein! Unnötig zu erwähnen, dass Joyce ihre herzergreifende Liebe zu Hauy lange so intensiv auslebte, dass für mich überhaupt kein Platz in ihrem Herzen war. Ich glaube, es dauerte etwa ein halbes Jahr, bis sie bemerkte, dass auch ich zu irgendetwas zu gebrauchen bin…